Europäischer Fonds für
regionale Entwicklung

Regionale Entwicklung ist ein weites Feld und beinhaltet sowohl ökonomische und soziale Fragen als auch ökologische und kulturelle Aspekte. Diese thematische Offenheit spiegelt sich im EFRE wieder und ermöglicht, dass auch kulturelle Projekte gefördert werden. Aufgrund der regionalen Ausrichtung dieses Förderprogrammes hängt es maßgeblich von den regionalen Schwerpunkten ab, inwiefern der Kultur- und Kreativsektor vom EFRE profitieren kann und welche Kulturprojekte für eine Förderung in Frage kommen. Die jeweiligen Schwerpunkte gehen auf die regionalen Besonderheiten und Herausforderungen ein, gleichzeitig leiten sie sich aber auch von den übergeordneten Zielen des Programmes ab. Diese sind von 2021-2027 folgendermaßen definiert:

• ein intelligenteres Europa durch Innovation, Digitalisierung und wirtschaftliche Transformationen
• ein umweltfreundlicheres Europa durch erneuerbare Energie und neue Strategien zum Klimawandel
• ein vernetzteres Europa durch strategische digitale Strukturen und Verkehrsnetze
• ein sozialeres Europa durch gleichberechtigten Zugang zu Beschäftigung, Bildung, Gesundheitsversorgung sowie soziale Eingliederung
• ein Europa, das durch nachhaltige Stadtentwicklung und lokale Entwicklungsstrategien näher an seine Büger:innen rückt

Unabhängig von der jeweiligen Themenwahl oder Methode sollen geförderte Projekte grundlegend zur Stärkung der jeweiligen Region beitragen. Dies kann einerseits durch einen rein lokalen Fokus und die Zusammenarbeit verschiedener Akteur:innen vor Ort geschehen. Anderseits können Projekte auch auf grenzüberschreitender Zusammenarbeit basieren und so den Austausch verschiedener Regionen und Organisationen unterstützen.

In beiden Fällen können sowohl interaktive, kulturelle Projekte gefördert werden als auch Maßnahmen, die zur Instandhaltung oder Restaurierung von Kulturräumen dienen. Gerade Investitionen und Kostenübernahmen für Letzteres sind in vielen anderen EU-Programmen nicht förderfähig. Förderung aus dem EFRE kann zum Beispiel dafür verwendet werden, um Museen oder Kulturerbestätten zu renovieren, zu erweitern oder barrierefreier zu gestalten oder alte Industriegelände und brachliegende Flächen in Räume für kulturelle, kreative oder soziale Tätigkeiten umzuwandeln. Zusätzlich können solche Projekte mit touristischen Aktivitäten oder Angeboten verbunden werden. Außerdem eignet sich der EFRE auch dafür, um bestehende kulturelle Angebote nachhaltiger und digitaler zu gestalten.

In der Vergangenheit hat der EFRE kulturelle Projekte mit folgenden Schwerpunkten ermöglicht:

• Restauration und Modernisierung von Denkmälern und Kulturerbestätten
• Aufbau von Besucherzentren sowie Umbaumaßnahmen, die den barrierefreien Zugang zu Kulturstätten ermöglichen
• Gründung einer Stadtteilinitiative, um die lokale Wirtschaft stärker mit der Stadtteilkultur zu verbinden
• Digitalisierung im Bereich Kultur- und Sammlungsmanagement
• Durchführung von Studien zur Rolle von Kultur- und Kreativwirtschaft für urbane Räume
• Erarbeitung neuer Konzepte für die Stadtentwicklung und Verwandlung von Industriebrachen in kulturelle Zentren

Generell kommen für die Förderung durch EFRE alle Organisationen und Einrichtungen in Frage, die Projekte mit Bezug zu den Zielen des Programmes durchführen und als allgemeine Rechtsperson gelten. Das sind zum Beispiel:

• Kommunen und kommunale Einrichtungen
• Öffentliche Einrichtungen
• Hochschulen
• Unternehmen
• Vereine, Verbände und zivilgesellschaftliche Organisationen

Für die Förderung durch den EFRE sind europäische Partnerorganisationen nicht notwendig, grenzüberschreitende Projekte sind aber ebenfalls möglich. Allerdings kann es aufgrund der regionalen Verwaltung von EFRE zwischen den Bundesländern unterschiedliche Regelungen im Zusammenhang mit den antragsberechtigten Einrichtungen geben. Daher ist es wichtig, sich nach den Förderbedingungen des jeweiligen Bundeslands zu orientieren. Die regionalen Anlaufstellen findest du unter Kontakten.