
Laufzeit
2023 - 2024
EU-Fördersumme
1 111 517 €
Antragsteller
IN2 Digital Innovations GmbH (DE)
europäische Partner
Insgesamt 11
5Dculture
Die 3D-Digitalisierung, kombiniert mit dem Einsatz von KI sowie Technologien der erweiterten und virtuellen Realität (AR/VR), gewinnt im Bereich des kulturellen Erbes zunehmend an Bedeutung. Das Projekt 5Dculture fördert diesen digitalen Wandel im Zusammenhang mit dem Datenraum für kulturelles Erbe, indem es dazu beiträgt, mehr europäische Kulturerbestätten in 3D zu präsentieren und diese Daten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die deutsche IN2 Digital Innovations GmbH und die österreichische Time Machine Organisation sind an dem Projekt beteiligt.
Im Rahmen des Projekts wurden bestehende Datensätze in den Sammlungen der Partner identifiziert, deren Qualität durch fortschrittliche Verarbeitungsprozesse verbessert und sie anschließend im Datenraum zusammengeführt. Hunderte von 3D-Modellen wurden optimiert, angereichert und für die öffentliche Wiederverwendung bereitgestellt. Dadurch konnten neue Zielgruppen erreicht und Wege für eine sektorübergreifende Zusammenarbeit geschaffen werden. Zudem entwickelte das Projekt Werkzeuge für die Speicherung, Präsentation und Visualisierung von 3D-Inhalten. Insgesamt entstanden acht Wiederverwendungsszenarien, die 3D-Inhalte auf innovative und wirkungsvolle Weise zum Leben erweckten, darunter:
- Modekultur neu erleben: 5Dculture revolutionierte die Art und Weise, wie Modekultur in Museen präsentiert wird. Durch den Einsatz von 3D- und AR/VR-Technologien wurde eine Brücke zwischen digitalem Raum und physischem Museumsbesuch geschlagen. Eine Ausstellung zeigte 3D-Modelle historischer Kostüme aus verschiedenen kulturellen Sammlungen und ermöglichte es den Besucher:innen, diese Kleidungsstücke mithilfe sozialer VR-Technologien virtuell zu erleben. In einer weiteren Ausstellung konnten Besucher:innen historische Hüte virtuell anprobieren, die mit AR-Technologie ausgestellt waren.
- Archäologie: Das Projekt untersuchte, wie archäologische 3D-Inhalte das Besuchererlebnis verbessern und Mehrwert in Bereichen wie Bildung, Tourismus, Gaming, Kunst und Denkmalschutz schaffen können. Beispielsweise wurde die Qualität der 3D-Darstellungen der UNESCO-Welterbestätte Brú na Bóinne in Irland erheblich verbessert, und es wurden mehrere Anwendungsfälle entwickelt, um diese Ressource optimal zu nutzen. Das iberische Kulturerbe wurde in der Bildung eingesetzt, wobei der Fokus auf der Nutzung von 3D-Drucken und Audiobeschreibungen für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung lag.
- Virtueller Kulturtourismus: Interaktive 3D-Modelle von Stadtlandschaften und multitemporale (4D) Stadtmodellierungen unterstützten die Entwicklung von virtuellem Kulturtourismus sowie Bildungs- und Forschungsprojekten. Ein Beispiel hierfür war die COSMO-Ausstellung im Zentrum von Dresden, bei der die Besucher:innen von der 4D-Rekonstruktion ihrer Stadt beeindruckt waren. Ein weiteres Highlight waren kostengünstige holografische Postkarten, die Tourist:innen in Slowenien testen konnten.
Um die langfristige Wirkung sicherzustellen, richtete 5Dculture sein Augenmerk darauf, Institutionen des kulturellen Erbes mit den notwendigen Fähigkeiten, Werkzeugen und Ressourcen auszustatten, um 3D-Inhalte effektiv zu verwalten und wiederzuverwenden. Diese Ressourcen sind in der 5Dculture-Praxisgemeinschaft für 3D-Praktiker verfügbar.


Das Projekt wurde durch Digital Europe gefördert.