Laufzeit
2023 - 2024
EU-Fördersumme
1 031 811 Euro
Antragsteller
DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (DE)
europäische Partner
insgesamt 11
DE-BIAS
Europäische Archive, Museen und andere Kulturerbeeinrichtungen beschreiben und katalogisieren seit Jahrzehnten ihre Sammlungen historischer Objekte. Die bereits erstellten Katalogdaten, die oft aus der Perspektive der Mehrheitsgesellschaft entstanden sind, werden jedoch nur selten aktualisiert und damit nicht an den Wandel von Sprache und Gesellschaft angepasst. Dadurch enthalten sie aus heutiger Sicht veraltete Ansichten und Begriffe, die als beleidigend oder verletzend empfunden werden können. Einer Aktualisierung dieser Katalogdaten steht jedoch die enorme Größe vieler Sammlungen und damit die Komplexität des Vorhabens entgegen.
Um einen inklusiveren, zeitgemäßeren und machbaren Ansatz zur Beschreibung kultureller Sammlungen zu fördern, entwickelt das Projekt DE-BIAS ein KI-gestütztes Tool, das automatisch diskriminierende und veraltete Begriffe erkennt und Vorschläge für zeitgemäße, respektvolle Alternativen bietet. Als Basis für das Tool wird ein Vokabular entwickelt, das sich auf folgende Themenkomplexe konzentriert: 1. Migration und koloniale Vergangenheit, 2. Gender und sexuelle Identität, 3. Ethnische Zugehörigkeit und ethno-religiöse Identität. In diesem Zusammenhang sucht und fördert das Projekt den engen Dialog mit Minderheiten-Communities und bezieht sie in die Erstellung des Vokabulars ein, um sicherzustellen, dass die Beschreibungen der involvierten Communities abgebildet werden. Durch diese Zusammenarbeit versucht DE-BIAS, deren Repräsentation und Partizipation zu erhöhen.
Das Tool wird in die Europeana, das europäische Suchportal zu Archivbeständen von über 5.000 Archiven, Museen und vergleichbaren Einrichtungen, integriert und als Stand-Alone Version den einzelnen Institutionen zur Verfügung gestellt, sodass sie ihre eigenen Datensätze analysieren und problematische Ausdrücke automatisiert erkennen können. Schließlich werden im Rahmen des Projekts Weiterbildungsressourcen und Handreichungen entwickelt, um die langfristige Wirkung und Übernahme der Projektergebnisse durch kulturelle Einrichtungen zu gewährleisten.
Das Projekt wurde durch Digital Europe gefördert.